Sonntag 21. September 2025

Welthaus-Plattform zum Weltfriedenstag: Projekte, die den Frieden fördern

Projekte, die den Frieden fördern

Zum internationalen Tag des Friedens am 21. September 2025 zeigen kirchliche Organisationen der sogenannten „Welthaus-Plattform“ auf, wie ihre Projekte in den Ländern des Südens zur Erhaltung eines nachhaltigen Friedens beitragen.

Die Welthaus-Plattform ist ein Netzwerk von Organisationen der Diözese Linz, die für globalen Zusammenhalt einstehen und internationale Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit unterstützen, fördern und umsetzen. Die Plattform-Mitglieder unterstützen weltweit Initiativen, die Folgen von Konflikten lindern, Gewalt verhindern und Frieden fördern.

 

Zur Welthaus-Plattform gehören

  • Caritas Oberösterreich Internationale Hilfe
  • KAB Solidaritätsfonds
  • Aktion Familienfasttag – Katholische Frauenbewegung Oberösterreich
  • Katholische Jungschar der Diözese Linz
  • Missionsstelle der Diözese Linz
  • MIVA
  • Sei so frei OÖ – Katholische Männerbewegung in Oberösterreich
  • Oberösterreichische Ordenskonferenz
  • Welthaus der Diözese Linz

 

 

Entwicklungspolitische Projekte als unverzichtbarer Beitrag zum Frieden

 

Zum Internationalen Tag des Friedens am 21. September zeigt die Welthaus-Plattform auf: Frieden entsteht durch politische Abkommen. Die Zerschlagung der US-Entwicklungsbehörde USAID durch die Regierung Trump und die Schwächung der internationalen Zusammenarbeit zeigen: Die Globale Entwicklungspolitik ist im Wandel. Auch in Europa kürzen Regierungen drastisch bei der Armutsbekämpfung. Die Provokationen mancher Länder nehmen zu. Vermehrt werden Kriegsgeräte angeschafft und unverhohlen zur Schau gestellt. Statt Diplomatie und Kooperation ist außerdem Abschottung immer öfter das Mittel der Wahl. Damit angesichts der Umbrüche und der damit auftretenden Konflikte Friedenssicherung gelingt, ist mehr und nicht weniger globaler Zusammenhalt wichtig. Entwicklungspolitische Projekte sind unverzichtbarer Beitrag zum Frieden.

 

Die Arbeit der Welthaus-Plattform-Mitglieder ist ein wirksamer und nachhaltiger Weg zur Erhaltung eines langfristigen Friedens in Gesellschaften. Das erfolgt durch unzählige lokale Projekte, in denen sich Menschen täglich für Würde, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzen.

 

 

Welthaus Linz: Mavuno-Projekt in Tansania

 

In ländlichen Regionen Tansanias haben viele Mädchen keinen Zugang zu Bildung, insbesondere zu weiterführender Bildung. Der Schulbesuch ist oft keine Option, weil die Familien weit entfernt wohnen oder der Schulbesuch von Mädchen keine Priorität hat. Ohne Bildung fehlt ihnen das Wissen und die Kraft, für sich selbst und ihre Gemeinschaft einzutreten – ein Kreislauf, der Ungleichheit und Gewalt perpetuiert.

 

Doch Gloria Katabazi handelt. Sie ist Schulleiterin der Mavuno Model Girls’ Secondary School in Karagwe, Tansania. Es ist ein Internat für Mädchen, das Teil des von Welthaus Linz unterstützten Mavuno-Projekts ist. Diese Schule ermöglicht Mädchen den Zugang zu Bildung, die sonst kaum eine Chance darauf hätten. „Jedes Mädchen, das die Chance auf Bildung bekommt, bringt Frieden in die Gesellschaft. Denn ein gestärktes Mädchen wird für sich und ihre Familie eintreten und weiß besser, wie sie reagieren kann, wenn sie Gewalt sieht. Sie hat auch mehr Werkzeuge, um später ihre eigenen Kinder zu erziehen“, sagt Gloria.

 

Besonders bewegend ist für sie zu sehen, wie Absolventinnen der Mittelschule ihren Weg gehen: „Einer der schönsten Momente war, als ehemalige Schülerinnen als Krankenschwestern zurückkamen, um hier wieder zu arbeiten. Es ist, als würde sich der Kreis schließen.“ In Tansania wie in Österreich gilt: Gestärkte Frauen stärken andere Frauen.

 

Welthaus Linz ist Teil der Welthaus-Plattform. Frieden braucht Gerechtigkeit, Zugang zu Bildung und Wasser, Ernährungssicherheit und die Anerkennung der Würde jedes Menschen. Wie Gloria engagieren sich weltweit viele Menschen für diese Vision. Die Welthaus-Plattform ist dazu da, ihre Arbeit zu unterstützen.

 

Fakten:

  • Das Mavuno-Projekt ist Partnerorganisation u.a. der Dreikönigsaktion, der MIVA Austria, der der Missionsstelle der Diözese Linz und von Welthaus der Diözese Linz.
  • Über 55.000 Menschen profitieren direkt von Projekten in den Bereichen Wasserversorgung, Landwirtschaft, Umwelt, Bildung und Soziales Empowerment.
  • Im Jahr 2026 feiert die Schule ihr 10-jähriges Bestehen.
  • Derzeit sind dank der Zusammenarbeit mit Welthaus Linz 125 Mädchen an der Schule eingeschrieben.

 

Caritas OÖ: Ernährungsstationen in Kinshasa (DR Kongo) retten Kinderleben

 

Makoto wuchs in einem der ärmsten Viertel von Kinshasa (DR Kongo) auf, wo Hunger und Krankheit zum Alltag gehören. Seine Mutter, selbst noch jung, verwitwet und ohne Einkommen, überließ ihren kleinen Sohn seiner Großmutter, während sie als Tagelöhnerin das Nötigste zu verdienen versuchte. Makoto wurde nicht gestillt, bekam nicht genug zu essen und verlor sichtbar an Kraft. Dass der Bub überlebt hat und heute wieder lachen kann, verdankt er dem beherzten Eingreifen von freiwilligen Gemeindehelferinnen und der Hilfe der Caritas OÖ. Sie vermittelten ihn und seine Großmutter in eine Caritas-Ernährungsstation in Kinshasa, wo unterernährte Babys und Kleinkinder versorgt werden.

 

Makoto ist kein Einzelfall: In der DR Kongo leiden viele Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung. In sechs Ernährungsstationen versorgt die Caritas OÖ täglich Babys und Kleinkinder, wenn nötig auch stationär über mehrere Wochen. Der nahrhafte Spezialbrei aus Öl, Zucker, Erdnüssen und Soja schenkt ihnen neue Lebenskraft.

 

Allein im vergangenen Jahr konnten so 3.435 Kinder vor dem Verhungern gerettet werden.

Mit den Programmen „Zukunft ohne Hunger“ und „Zukunft für Kinder“ unterstützt die Internationale Hilfe der Caritas OÖ Projekte in der DR Kongo und weiteren Ländern. 2024 konnten so 84 Projekte für rund 240.000 Kinder und Erwachsene umgesetzt werden – in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen.

 

www.caritas-ooe.at/internationale-hilfe

 

Ernährungsstation in Kinshasa

© Caritas

 

Solidaritätsfonds KAB: „Learn for Life Empowerment Project“ – Indien

 

Bei seiner Indienreise 2024 besuchte Peter Großauer, Vorsitzender des Solidaritätsfonds der Katholischen Arbeitnehmer:innen Bewegung, das Projekt „Learn for Life“ in Varanasi, und war von der hohen Qualität beeindruckt. Daraufhin wurde eine Unterstützung von 2.000 Euro für die Bäckereiausbildung beschlossen.

 

Das „Learn for Life Empowerment Project“ fördert über 200 Menschen aus marginalisierten Gemeinschaften durch drei Schwerpunkte: Schulbildung für Kinder und Jugendliche, Berufsausbildungen im Bereich Backen, Schneidern, Gastgewerbe und Tourismus sowie Trainings in Computertechnologie und praktischen Lebenskompetenzen.

 

Die Bäckereiausbildung, nach europäischem dualem System, vermittelt Fachwissen in Back- und Küchentechniken, Englisch und Computerkenntnissen. 2024 brachte der Einsatz eines hochqualifizierten Trainers sowie Partnerschaften mit deutschen Bäckereien neue Qualität und Perspektiven. Auszubildende haben so die Chance, zertifizierte Abschlüsse zu erlangen und sich beruflich selbstständig zu machen.

 

Auch die Bäckerei in Varanasi wurde mit moderner Ausstattung erweitert. Einnahmen aus Workshops, wie dem Backen von Lebkuchenhäusern, finanzieren Winterkleidung für Schulkinder und Bedürftige. Deutschkurse für Auszubildende sowie regelmäßiger Austausch mit Partnerbäckereien in Deutschland eröffnen neue Zukunftsperspektiven.

 

KAB – Solidaritätsfonds: Internationales Engagement

 

© Solidaritätsfonds KAB

 

Aktion Familienfasttag Kath. Frauenbewegung: Gender- und Friedensarbeit mit Frauen im Südwesten Kolumbiens

 

Im Südwesten Kolumbiens unterstützt die Katholische Frauenbewegung gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Sercoldes, einer in Bogotá ansässigen NGO, Frauen dabei, sich zu vernetzen, Führungsrollen zu übernehmen und bietet Workshops zur Selbststärkung sowie zur Bewusstseinsbildung einer geschlechtergerechten Gesellschaft. Indigene Frauen stehen in ihrem Alltag vor großen Herausforderungen: den Verpflichtungen zu Care-Arbeit und zugleich als Bewohnerinnen eines von der Klimakrise stark betroffenen Lebensraums. Die Aufweichung patriarchaler Strukturen schärft auch die allgemeine Sensibilität für gesellschaftliche und ökologische Themen.

 

Unter dem Banner „Klimagerechtigkeit“ macht die Aktion Familienfasttag die Zusammenhänge zwischen den von uns in Europa verursachten Umweltschäden und den Auswirkungen in Kolumbien sichtbar. Da wir als globale Gemeinschaft durch unseren Lebensstil in Österreich an den Umweltbedingungen in Kolumbien beteiligt sind, tragen wir Verantwortung für unsere Mitmenschen und die Frauen im globalen Süden. Diese Verantwortung zu erkennen, ist eine Chance für den Erhalt unserer Erde sowie für Wissen und Austausch mit Frauen weltweit.

Dieses Projekt steht stellvertretend für rund 65 Projekte, die jährlich mit der Aktion Familienfasttag unterstützt werden. Die gesammelten Spenden von etwa 2 Millionen Euro kommen allen Projekten zugute.

 

http://www.kfb-ooe.at

 

Projekt in Kolumbien der Aktion Familienfasttag

© kfb Mejorado NR

 

Sternsingen der Katholischen Jungschar: „Friede den Menschen auf Erden!“

 

Die „Heiligen Drei Könige“ bringen zum Jahreswechsel den weihnachtlichen Segen für das neue Jahr in die Häuser. Ihre Friedensbotschaft wirkt weit in die Welt hinaus. Die Millionen Schritte der Kinder und Jugendlichen sind tatkräftiger Einsatz für eine gerechte Welt.

 

Das Sternsingen verwandelt das Leben vieler Menschen zum Besseren. Fr. Godfrey Baraka, Projektpartner aus Tansania, macht das deutlich: „Das Sternsingen macht einen echten Unterschied. Eure Hilfe bringt Kindern und Familien in Tansania Hoffnung, Bildung und bessere Lebensbedingungen.“

 

In den jährlich rund 500 Hilfsprojekte engagieren sich unsere Partner:innen vor Ort gegen Armut und Ausbeutung. Sorgfältig geprüft durch die Dreikönigsaktion werden die Spendengelder wirksam eingesetzt: Schutz für Kinder, Ausbildung für Jugendliche, gesicherte Nahrung und sauberes Wasser, Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz, für kirchliche, sozial engagierter Basisgemeinschaften. Im Jahr 2026 liegt der besondere Fokus auf „Nahrung sichern“ und „Frauen und Mädchen stärken“ in Tansania.
 

https://linz.jungschar.at

 

Sternsinger:innen in Action

© Dreikönigsaktion

 

 

Missionsstelle Diözese Linz: Das Centre DREAM am Kongo-Fluss in Mbandaka

 

Die Demokratische Republik Kongo ist seit Jahrzehnten von Konflikten, Armut und Krankheiten geprägt. Mitten in dieser Not wurde das Centre DREAM (Drug Resource Enhancement against AIDS and Malnutrition) in Mbandaka zu einem Ort der Hoffnung. Geleitet von Sr. Friederika Kühnel aus Linz, die seit 1975 im Kongo wirkt, bietet die Tagesklinik seit 2009 kostenlose Behandlung und Fürsorge für Menschen mit HIV/AIDS und anderen Krankheiten.

 

Rund 1600 Betroffene – darunter über 100 Kinder – erhalten hier dauerhaft medizinische Betreuung, monatlich werden bis zu 550 Patient:innen versorgt. Neben HIV/AIDS behandelt das Zentrum auch Malaria, Tuberkulose, Typhus und Unterernährung. Besonders wichtig ist das hauseigene Labor, das eine präzise Diagnose und kontinuierliche Begleitung ermöglicht.

Die Missionsstelle der Diözese Linz unterstützt das Centre DREAM seit Jahren mit Medikamenten und Laborausstattung. In einem Land, das oft mit Leid und Unsicherheit verbunden wird, steht das Zentrum für gelebte Fürsorge, Würde – und Frieden.

 

www.dioezese-linz.at/missionsstelle

 

Sr. Friederika und eine Mitarbeiterin mit einer Mutter und ihren Kindern, die vom Centre DREAM betreut werden

© Missionsstelle Diözese Linz

 

„Mobilität ist teilbar – MIVA unterstützt MAVUNO mit einem dringend benötigten Transportfahrzeug

 

Das internationale Hilfswerk MIVA unterstützt die Organisation MAVUNO in Nordwest-Tansania mit einem dringend benötigten Geländewagen. Gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften entwickelt die Organisation lokal angepasste Lösungen, die in den kommenden Jahren über 45.000 Menschen erreichen sollen.

 

Die Projektstandorte liegen in abgelegenen Regionen mit unbefestigten Straßen. Das neue Fahrzeug ermöglicht:

  • Regelmäßige Fahrten in die betreuten Dörfer (ca. 420 km pro Woche)
  • Transport von Lebensmitteln für Kinder und ältere Menschen
  • Begleitung von Gesundheits- und Schulprojekten
  • Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern bei Schulungen und Veranstaltungen

Ein robustes Fahrzeug ist entscheidend, um Bildungs-, Gesundheits- und Umweltprojekte zuverlässig umzusetzen, Zielgruppen regelmäßig zu erreichen und die Aktivitäten geografisch auszuweiten, besonders während der Regenzeit, wenn viele Wege unpassierbar werden.

 

MIVA stellt seit 1949 weltweit Transportmittel für pastorale, soziale und entwicklungspolitische Projekte bereit und unterstützt jährlich 200 - 300 Initiativen in über 50 Ländern.

 

MIVA Austria – Mobilität ist teilbar.

 

MIVA-Fahrzeug in Tansania

© MIVA

 

Sei So Frei OÖ: TRINKWASSER für Tansania – Recht auf Wasser für ein Leben in Frieden

 

Dürreperioden zerstören in Tansania Ernten und lassen Wasserstellen versiegen. Rund 85 % der Menschen leben von dem, was sie selbst anbauen. Besonders Frauen und Kinder leiden darunter: Sie laufen oft stundenlang, um Wasser zu holen, und schöpfen am Ende doch nur verunreinigtes Wasser aus Tümpeln. Krankheiten wie Durchfall sind die Folge. Das ist vor allem für Kinder lebensbedrohlich.

 

Gemeinsam mit der Partnerorganisation GGF sorgt Sei So Frei OÖ seit 2010 für Lösungen: Regenwassertanks an Schulen und Gemeinschaftszentren sichern die Nutzung von Niederschlägen. Solarbetriebene Tiefbohrbrunnen fördern sauberes Wasser aus bis zu 90 Metern Tiefe und verteilen es über ein Netzwerk von Entnahmestellen direkt in die Dörfer.

Mehr als 20 Tiefbrunnen und 40 Tanks wurden bereits errichtet, doch der Bedarf bleibt groß. Der Zugang zu Wasser bedeutet Gesundheit, Bildungschancen und ein Leben in Würde.

 

www.seisofrei-ooe.at/

 

Frauen bei der Wasserentnahme

© Sei So Frei 

Zukunftsweg
Gmunden als erstes von sieben Dekanaten ins Vorbereitungsjahr gestartet

Gmunden als erstes von sieben Dekanaten ins Vorbereitungsjahr gestartet

Gmunden, Reichersberg, Grein, Altenfelden, Windischgarsten, Altheim-Aspach und Enns-Lorch beginnen als „fünfte...

Logo

Ein Zeichen der Verbundenheit

Mittels eines gemeinsam entwickelten Logos bringen die kürzlich gegründeten Pfarren ihre neue Identität zum Ausdruck.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Herrenstraße 19
4020 Linz
https://www.pfarre-kefermarkt.dioezese-linz.at/
Darstellung: